089 – Warum einen Akku im Wohnwagen und warum ausgerechnet einen LiFeYPO4 Akku?

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Für was braucht man überhaupt einen (LiFe) Akku im Wohnwagen?

Gerade für den Wohnwagen gibt es meiner Meinung nach nur zwei Gründe für einen Akku. Der eine ist zum Einsatz eines Rangierantriebes / Mover und der andere wenn man Autark bzw. unabhängig vom Landstrom sein möchte.

Warum Wir einen Akku in den Wohnwagen einbauen

Der Grundgedanke ist schon etwas älter. Die Idee der Landstromunabhängigkeit hatte ich bereits bei unserem alten Wohnwagen. Dieser hatte jedoch eine sehr geringe Zuladung. Da war dann die alternative Idee eine Stromkiste selbst zu bauen. Jetzt mit dem neuen Wohnwagen und mehr Zuladung spielt das Gewicht nicht mehr ganz so eine Rolle, wird aber trotzdem beachtet. Denn schließlich zählt jedes Kilo. 🙂
Bei unserem neuen Wohnwagen, einem 8,75m langem Tandemachser war von vorne rein klar, das ein Rangierantrieb nachgerüstet wird. Den die Vergangenheit hat gezeigt das es gerade auf südlichen Campingplätzen teilweise doch recht eng ist und man mit so einem langen Gespann Probleme bekommen kann. Auch sind nicht immer helfende Mitcamper zur Hand.

 

Wieso ein LiFeYPO4 Akku?

LiFe Akkus werden sicherlich auch etwas gehypt, keine Frage. Die Vorteile sind wirklich unschlagbar. Hier ist ganz klar das geringe Gewicht im Vergleich zur nutzbaren Kapazität und der langen Lebensdauer. Demgegenüber steht der hohe Anschaffungspreis. Aber der Reihe nach, am Beispiel unseres neuen 160Ah LiFe Akkus. Für folgende Auflistung nehme ich nun einen Solar AGM Akku bzw. einen Gel Akku. Dieser soll jeweils stellvertretend für alle gängigen Akkus stehen. Klar gibt es auch hier Unterschiede. Ich möchte einen groben Überblick geben. Alles bis ins letzte Detail zu beleuchten würde den Rahmen vermutlich massiv sprengen.

Gewicht:
Unser LiFe Akku wiegt in etwas 30kg. Ein AGM Akku mit 160Ah wiegt in etwa 45kg. Das sind schon mal rund 15kg weniger an Gewicht

Nutzbare Kapazität:
Einen LiFe Akku kann man bis 90% seiner Kapazität nutzen. Das entspricht in etwa 144Ah.
Eine Solar AGM, so habe ich auf diversen Seiten gelesen, soll man nicht tiefer als 50% entladen. Das entspricht somit 80Ah.

Lebensdauer:
LiFe Akkus haben eine enorm hohe Lebensdauer in Bezug auf die Zyklenzahl. Diese übersteigt die Lebensdauer (anhand der Zyklenzahl) um ein vielfaches eines AGM Akkus. Dadurch muss man öfter Geld investieren um sich neue Akkus zu kaufen. Eine Ausnahme ist hier im Vergleich zum Bsp. eine Victron Gel Long Life welche bei 30%iger Entladung eine Zyklenzahl von etwa 4500 Zyklen bietet. Eine LiFeYPO4 hat bei 80% Entladung eine Zyklenzahl von 5000 Zyklen und bei 90% noch 3000 Zyklen.

Selbstentladung:
LiFe Akkus haben eine weitaus geringere Selbstentladung als AGM Akkus oder sonstige herkömmlichen Akkus. Dies ist mir bereits von meinen LiPos aus dem Modellbau (Quadrocopter) bekannt. Die Dinger kann man aufladen und ewig liegen lassen ohne das da signifikant Ladung verloren geht.

 

Kurzer Vergleich zwischen LifeYPO4 und AGM/Gel

Um das ganze mal grob über den Daumen zu berechnen nehme ich nun mal unseren 160Ah LiFe Akku und zum Vergleich eine Solar AGM und einem Gel Akku.
Wir haben eine maximal nutzbare Kapazität von 144Ah (90%). Dies kostet uns 30kg an Gewicht und wenn man den Akku bei Faktor kauft 1145€ (Akku plus Verbinder). Da ich meinen bei ev-power gekauft habe, habe ich summa summarum nur 650€ für den Akku inkl. Teile bezahlt. Um mittels AGM Akkus auf diese nutzbare Kapazität zu kommen benötigen wir 288Ah Akkus, bei angenommener Entladung von 50%.
Eine „Offgridtec 260Ah AGM“ wiegt 74kg und kostet 460€.
„Offgridtec Gel 200Ah + 50Ah“ wiegen zusammen 74kg und kosten 510€.

Somit kostet ein LiFeYPO4 Akku in etwas 2-3 mal so viel wie AGM oder Gel Akkus, wiegt aber weniger als die Hälfte und die Lebensdauer übersteigt diese bei weitem. Dadurch muss man AGM oder Gel Akkus häufiger neu kaufen als einen LiFe Akku. Der Anschaffungspreis eines LiFeYPO4 Akkus ist zunächst hoch, amortisiert sich jedoch über die Jahre.

 

Das war ein grober Überblick bzw. Einblick wie es zu der Entscheidung kam einen LiFeYPO4 Akku anzuschaffen anstatt einen AGM oder Gel Akku. Es war die Gewichtsersparnis und langfristig betrachtet spart man Geld. Man muss es ja auch so sehen das man permanent weniger Gewicht rum fährt was einem minimal niedrigeren Spritverbrauch mit sich bringt. Auch ein Punkt wo man den ein oder anderen Euro spart.

 

Hier noch die Links zu allen genannten Akkus
Bei den LiFeYPO4 Zellen benötigt man jeweils vier Stück!

Faktor 160Ah LiFeYPO4 Zellen: http://www.faktor.de/batterien-einzelzellen/einzelzellen/winston-3-2v-monozelle/lyp160aha-lifeypo4-wide.html
ev-power 160Ah LiFeYPO4 Zellen: https://www.ev-power.eu/Winston-40Ah-200Ah/WB-LYP160AHA-LiFeYPO4-3-2V-160Ah-WIDE.html?cur=1

Offgridtec 260Ah AGM: https://www.offgridtec.com/batterien/agm-batterien/offgridtecr-agm-260ah-20hr-12v-solar-batterie-akku-extrem-zyklenfest.html
Offgridtec 200Ah Gel: https://www.offgridtec.com/batterien/gel-batterien/200ah-gel-batterie.html
Offgridtec 50AH Gel: https://www.offgridtec.com/batterien/gel-batterien/offgridtecr-50ah-c20-gel-akku-12v.html

LG Dominic

 

 

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3 Antworten

  1. Hallo Dominic,

    Vielen lieben Dank für deinen tollen Podcast! Immer sehr interessante Themen!
    Wir überlegen gerade, welche Batterie wir bei unserem neuen Reich mover einbauen sollen.
    Kannst du uns verraten, welche Komponenten ihr noch verbaut habt?

    Wie lange könnt ihr denn mit 160Ah autark stehen?
    Wir würden gerne einen kleineren Akku nehmen… 🤔

    Viele liebe Grüße 👋
    Katharina

    1. Hi Katharina,
      vielen Dank für dein feedback. Das freut mich sehr.

      Also neben dem Mover an sich haben wir noch
      – 160Ah LiFeYPO4 Akku Marke Eigenbau (Whinstonzellen)
      – Victron BatteryProtect BP220 (https://amzn.to/3thTZ3y)
      – Victron Smartsolar 75/15 (https://amzn.to/3eQHR4f)
      – Ective Sinunswechselrichter 300W (https://amzn.to/3aVCkbu)
      – Sicherunghalter für KFZ-Flachsicherungen (https://amzn.to/3teFM7c)
      – KFZ USB und 12V Buchsen (https://amzn.to/3ebWyjm)
      – Solarkoffer aus 2x 50W Modulen (selbst gebaut)

      Der Solarladeregler hat zwar auch einen Stromausgang, darüber kann man dann erfassen wie viel Strom man verbraucht. Der schafft aber maximal 15A, was für den Mover nicht genug ist und auch insgesamt zu wenig ist, da dass gerade mal rund 200W sind. Aus diesem Grund empfehle ich unbedingt einen Victron BMV712″ oder Alternativen. Denn nur so weiß man wie viel Strom man letztlich geladen und verbraucht hat. Sprich wie viel Strom man sozusagen zur Verfügung hat.
      Das hatte ich nicht bzw. so ein billiges Chinateil, welches mir dann den Akku einmal tiefentladen hatte und damit kann ich auch gar nicht sicher sagen wie lange der Akku gehalten hätte. Es kommt ja auch darauf an wie viel Solar man verbaut, wie die Sonne scheint und wie das Nutzungsverhalten ist. Je nachdem geht das aber sicher für locker 2-4 Tage – aber eben, je nach Verbrauch.

      LG Dominic

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