Ladungssicherung – Geschosse im Auto, Wohnwagen, Wohnmobil und Kastenwagen

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Das heutige Thema beschäftigt mich immer wieder einmal. Mal mehr mal weniger. Aber insgesamt, seit unserem Unfall letztes Jahr (2017) auf der Autobahn, wo wir wirklich mit einem blauen Auge davon gekommen sind, doch sehr. Es geht um die Ladungssicherung und die Gefahren dahinter. Aus diesem Grund ist dies eine recht persönliche Folge mit meinen Gedanken und was man so auf der Straße sieht.

Ladungssichrung und welche Kräfte wirken

Viele Wohnwagen leiden unter dem zulässigen Gesamtgewicht. So ging es uns auch. Ca. 125kg Zuladung im Tabbert Vivaldi für vier Leute. Das ist nahezu nichts. Also muss alles ins Auto.  Bei den derzeitigen Wohnmobilen ist das je nachdem auch nicht viel anders. Alles muss irgendwohin…. und wenn die Bratpfanne dann über das Staufach der Küche kommt…. ah ja ich sitze ja quasi direkt gegenüber auf der hinteren Sitzbank.

Für die sechs Wochen Portugal habe ich alles in Kunststoffkisten verpackt, den kleinen zusätzlichen Kühlschrank mit Gurtspannern gesichert und letztlich alle Kisten und alles drum und dran mit einem großen Netz in den Verzurrösen des T6 mit Karabinern und Spanngurten so fest es geht gesichert. Unser Hund hatte auch noch ausreichend Platz.

Ich dachte das passt so alles. Schließlich ist alles richtig gut festgezogen, verspannt und mit Karabinern an den Ösen festgezogen. Mehr ziehen konnte ich nicht…… Das dachte ich bis uns einer hinten rein gedonnert ist, wir mehr und mehr ins Schleudern kamen, der Wohnwagen sogar das Außenblech des Multivan einmal eindrückte und wir kurz vor der Leitplanke zum stehen kamen. Ganz ehrlich. Ich  habe uns schon über die Autobahn rollen gesehen. Und damit meine ich nicht auf den Rädern.
Die Thermokanne hat sich entleert, das Essen lag irgendwie verteilt herum. Alle waren geschockt und am weinen, insbesondere die Kinder. Ein Blick nach hinten. Keiner verletzt, kein Blut, auch auf Nachfrage, nichts….. hinter den Kindersitzen, da wo alle Kisten aufgestapelt und fest verzurrt waren, der Hund seinen gemütlichen Platz hatte… Stille. Kein Wimmern kein jaulen nichts. Die Kisten sind glücklicherweise nicht irgendwie zusammengebrochen der so. Nein sie sind einfach leicht schräg umgekippt. Wie ein großes Regal oder Schrank. Einfach nur in einem Verbund gekippt. Der Kühlschrank stand nach wie vor an seinem Ort. Ich raus aus dem Auto, gesehen das alle schon etliche Meter entfernt angehalten haben, während meine Frau  sich um die Kinder gekümmert hat, habe ich mal kurz durch die Seitenscheibe geschaut. Auch unserem Hund ging es soweit gut. Saß natürlich geschockt und irritiert da. Aber es ist nichts auf ihn drauf gefallen oder das er gar begraben wäre unter irgendwelchen Kisten. Den Kofferraum konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht öffnen und wir mussten auf die Polizei warten.

Machen wir einen Zeitsprung dorthin wo soweit alles polizeiliche und so geklärt war. Wir stehen auf dem Hof des Abschleppers und müssen alles ausräumen. Und da wird mir nochmal bewusst wie viel Glück wir hatten.

Denn diverse Karabinerhaken haben sich durch die Wucht und das Gewicht einfach aufgebogen. Kleine Spanngurte haben der Sache auch nicht Stand gehalten. Die Kisten sind als eine Einheit einfach umgekippt und nicht zusammengebrochen. Das große stabile Netz hat uns ordentlich beschützt und verhindert das alles einfach nur rum fliegt. Die Thermoskanne hat sich nur entleert und ist niemandem an den Kopf oder so geflogen. Die Sprudelflasche ist nicht zum 1kg schweren Geschoss geworden und und und.

Letztlich bringt es mich an den Punkt daran zu denken wie wichtig die Ladungssicherung ist. Das betrifft nicht nur LKWs die zig Tonnen hinterher ziehen, sondern alle die in den Urlaub fahren. Egal ob es nur mit dem Auto ins Ferienhaus, mit dem Wohnwagen, dem Wohnmobil oder dem Kastenwagen ist. Es kann so schnell gehen, ohne eigenes zutun, das kleinste Fehler letztlich eine enorme Auswirkung haben können.

Ersetzt doch mal die 1L Flasche Sprudel durch 1kg Stein. Ist nichts anderes! Aber wehe ihr habt auf der Autobahn einen Unfall, wenn es dumm läuft noch mit Überschlag und diese 1L Flasche Sprudel – die ja zum stillen des Durstes da ist, wird zu einem 1kg (1L Wasser entspricht ca. 1kg) schweren Geschoss das euch selbst oder eure Kinder dann „volle Kanne“ am Kopf trifft! Das klingt dann so gar nicht lustig.

Ich mache mir seit unserem Unfall nochmals viel mehr Gedanken zum Thema Ladungssicherung. Ganz egal ob im auto, im Wohnwagen oder im Wohnmobil. Es ist ein Thema was sowas von unterschätzt wird und es kann innerhalb von weniger einer Sekunde einen immensen Schaden anrichten. Und wenn ich da manches Auto sehe bei denen der Kombi bis unter das Dach vollgestopft ist und dann zwei Erwachsene und 2-3 Kinder drin sitzen….. möge euch nie was passieren sonst spießt euch der Sonnenschirm auf.

Mein Appel

Achtet wirklich auf die korrekte Sicherung der Ladung. Ganz egal ob Auto, Wohnwagen, Wohnmobil oder Kastenwagen. Es geht nicht darum sicher zu sein wenn nichts passiert. Nein es geht genau um diesen 1 zu 1 Millionen der Fälle wo es eben schief geht und irgendwer durch irgendwas erschlagen wird. Geht einmal durch euren Wagen und schaut nach dem Motto „Was wäre denn wenn…..“ alles durch und überlegt wie ihr es besser machen könnten

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3 Antworten

  1. Kleiner Tipp für eine kostengünstige Lösung: Holt Euch in einem Fussball-/ oder Handballverein ein altes Tornetz. Erstens werden die Dinger meistens weggeworfen. Zweitens sind sie mega-stabil und reissfest und sind ideal für die Ladungssicherung verwendbar. Einfach um die Ladung herumlegen, mit 6-8 Karabinern befestigen und fertig.

    1. Hi Frank,
      ha sehr geil. Auf die Idee muss man erst mal kommen. Aber Du hast recht. Tornetze sind mega stabil und somit bekommen sie noch einen weiteren Verwendungszweck.

      LG Dominic

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