Campen ohne Gas! – In Zukunft nur noch mit Strom?

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Die Elektromobilität schreitet immer weiter voran. Bereits vor wenigen Jahren hat Dethleffs ein e-Wohmobil als Konzept vorgestellt. Ob nun E-Autos und die Ganze Entwicklung das richtige ist, will ich hier gar nicht ausführen. Da darf sich jeder seine eigene Meinung bilden bzw. denke ich das die Entwicklung, in den kommenden Jahren, noch deutliche fortschritte machen wird.

Knaus hatte auch dem CaravanSalon mit den ePower, den gasfreien Wohnwagen, eine Zusammenarbeit mit Einhell gezeigt. Zu finden auch auf der Website von Knaus

Bei neuen Knaus ePower Wohnwagen kann man zusätzlich als Option eine DockingStation für Einhell Akkus dazukaufen. Dadurch soll es möglich werden für 1 oder vielleicht auch 2 Tage eine gewisse Autarkie zu gewinnen. Weiterhin kommen die ePowermodelle ohne Gas aus.

Heimischen Akku aus dem Akkuschrauber rein, Strom da.

Klingt zumindest schon einmal sinnvoll. Denn genau sowas ist schließlich auch meine Idee, mit meinem Akkupack. Eine Art „Plug and Play“. So das ich den Akku auch ohne Weiteres zu Hause nutzen könnte.

Aber autark, mit einem Werkzeugakku und ohne Gas? Das klingt nach nicht ganz zu Ende gedacht.

Heizen, kühlen und kochen als Herausforderung

Beleuchtung, Umluft und Handyladen sind die kleinsten Punkte, die solch ein Akku bewerkstelligen muss. Das drüfte wohl jeder kleine Heimwerkerakku für eine Nacht hinbekommen. Die große Herausforderung liegt vielmehr beim Heizen des Wohnwagen. Oder kochen.

Kompressorkühlschrank als Alternative zum Absorber

Dieser Punkt dürfte ebenfalls recht einfach zu realisieren sein. Kompressorkühlschränke und Kühlboxen welche mit 12V funktionieren gibt es bereits. Hier muss man letztlich wegkommen vom klassischen Absorber.

Ebenso muss man sich vom (vor)kühlen mit Gas verabschieden. Dazu müsste man in dem Fall vielleicht einen Akkupack mehr zulegen um den Kühlschrank vor Reiseantritt bereits vorkühlen zu können.

Herausforderung 1: Elektroheizung als Gasersatz

Elektroheizungen sind meines Wissens nach generell verpönt und unwirtschaftlich. Mit auch ein Grund, warum Campingplatzbetreiber beim Wintercamping nicht mit einer Tagespauschale den Strom abrechnen, sondern per Kilowattstunde. Mir teilte ein Betreiber einmal mit, dass manche Camper in nur einer Woche ordentlich etwas an Strom durchlassen, das sie beim Wintercamping den Wohnwagen UND sogar das Vorzelt mit Radialheizkörpern beheizen. Würde man hier mit einer Tagespauschale rechnen, wäre dies äusserst ungerecht, da diese entsprechend hoch ausfallen müsste.

Schaut man nun einmal auf die weit verbreiteten Gasheizungen, so müssten diese durch elektrische Heizalternativen ersetzt werden. Durch Klimaanlagen mit Heizfunktion zum Beispiel.

Im Sommer und den warmen Jahreszeiten spielt das sicher keine Rolle. Aber im kühlen Frühjahr und Herbst, oder gar beim Wintercamping, bedarf es einer ordentlichen Akkuleistung um ohne Gas durchzukommen. Ein „Einhell Akku“ ist hier sicher schneller leer, als man ihn wechseln kann. Und heizen mittels Landstrom dürfte die Kosten ordentlich in die Höhe treiben.

So ganz ausgereift klingt das für mich noch nicht.

Herausforderung 2: Induktionsfeld anstatt Gasherd

Ohne Gasherd kochen ruft natürlich nach Alternativen. Sei es ein Ceran- oder Indutionskochfeld. Diese kennt man meist von zu Hause, verbrauchen aber auch entsprechend Strom. auch hier dürfte die Sache mit den Werkzeugakkus ein schnelles Ende finden. Auf dem Campingplatz sicher noch möglich über den Landstrom. Aber Grillen mit Elektrogrill ist dann auch wieder so eine Sache.

Eine Möglichkeit wie es klappen könnte

Gerade um große Verbraucher wie Heizung, Herd und Grill bedienen zu können, sind also immense Akkuvoluminas notwendig. Wenn man es einmal vom Standpunkt der Autarkie aus sieht, um das Geld nicht in die Stromkosten zu stecken, nur um Gaskosten zu sparen.

Eine Möglichkeit wäre natürlich das eingesparte Gasgewicht und die notwendige Peripherie durch passende LiFe-Akkus, im Gaskasten und Solarmodule auf dem Dach, zu wechseln. In den Wintermonaten dürfte dies dennoch zu einer Herausforderung werden, autark ohne Gas zu sein.

Weiterer Aspekt wäre natürlich, auf eine bessere Isolierung der Fahrzeuge zu setzen. Damit würde man den Energieverbrauch ebenfalls senken.

Fazit

Die Idee, welche Knaus und Einhell hier aufzeigen finde ich prinzipiell super. Durch Plug and Play / Dockingstatiosn entfällt die Eigenbauverkabelung und/oder Bastelei. Ein gasfreies „eCaravaning“ zu ermöglichen, bedarf dann aber doch etwas mehr wie 1-2Akkupacks aus dem heimischen Werkzeugkoffer.

Es bleibt also spannend zu sehen, was sich hier wie entwickelt. Denn der Askpekt, kein „Theater“ mehr mit Gasflaschen, Gasinstallation und Gasprüfung zu haben, ist nicht ganz unattarktiv.

LG Dominic

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2 Antworten

  1. Der e.Power Wohnwagen ist für eine Zielgruppe und Knaus informiert darüber;
    – dass er für Wintercamper nicht gedacht ist
    – die Akkukapazität begrenzt ist
    – er ein bisschen leichter ist, weil keine Gasleitungen verbaut sind
    – er vom Anschaffungspreis günstiger ist (Klima) enthalten

    Die absolute Neuerung und Innovation ist bei diesem WoWa, dass er über verschiedene „Ampere-Stufen“ betrieben werden kann. Also im Kern für Landstrom auf den Campingplatz erst mal ausgelegt ist.

    1. Hi Steffen,
      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Das mit der Gewichtseinsparung ist ansich en tolle Sache. Aber ja auch logisch. Andererseits bietet genau das ja das Potenzial, in einen vernünftigen Akku zu investieren. Ja das mit den Amperstufen hatte ich auch gelesen und ist hier durchaus eine sinnvolle Sache.

      Aber eben die Sache mit dem nicht „Wintercamping“ ist doch irgendwie ein fauler Kompromiss. Jetzt mal abseits des Hardcore wintercamping im Ötztal und Co bei -10-20°C in der Nacht. Oder nicht? Wann will man den dann nutzen? Nur in den Sommermonaten/wochen Von Herbst bis Frühjahr ist dann Schluss. Also wirklich nur der reine Sommercamper, der 2-3 Wochen im Jahr einmal loszieht. Sobald es dann Nachts, sagen wir mal unter 10°C hat, wars das mit campen, oder es wird teuer. Zumal es auch vermehrt Campingplätze gibt die mittlerweile das Ganze Jahr per kwh abrechnen, da immer mehr mit einer Klimaanlage unterwegs sind.

      Ich finde die Idee dahinter grundsätzlich super und es ist mit Sicherheit ein erster Schritt. Da wird sicher noch mehr passieren in den nächsten Jahren. Aber dennoch muss man sich da sehr wohl im Klaren darüber sein, was man kauft und was eben nicht. Und da sehe ich die Gefahr für so manchen Camper, das die Werbung hier mehr zieht, als die Rationalität. 🙂

      LG Dominic

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